Hunde kommunizieren sehr fein und schnell miteinander. Es lohnt sich, das Beobachten zu üben. Je geübter du im Lesen der Körpersprache bist, desto besser und schneller kannst du einschätzen, ob ein freundliches Spiel stattfindet – oder ob sich ein Konflikt anbahnt. Denn nicht alles, was nach lustigem Herumrennen aussieht, ist tatsächlich spielerisch. Achte genau darauf, ob beide Hunde freiwillig mitmachen, ob es Rollenwechsel gibt und ob Pausen eingehalten werden. So kannst du rechtzeitig erkennen, ob das Miteinander harmonisch bleibt oder ob die Hunde deine Unterstützung brauchen.

Basics zur Körpersprache
Hunde drücken ihre Emotionen über Körpersprache aus. So kannst du einschätzen, ob dein Hund gerade spielerisch interagiert oder ob er sich unwohl fühlt. Dabei ist wichtig, zuerst neutral zu beschreiben, was man sieht: Wie bewegt sich der Hund? Welche Körperteile sehen wie aus? Wo liegt der Körperschwerpunkt? Erst im zweiten Schritt sollte eine Interpretation folgen, um das Verhalten möglichst genau einzuschätzen.
Wichtige Merkmale zur Beobachtung:
Blickrichtung
Ohrenhaltung
Rutenhaltung
Mimik (Augen, Fang, Nasenrücken)
Körperspannung
Körperschwerpunkt
Körperachse
Spielen will geübt sein
Es ist nicht selbstverständlich, dass Hunde entspannt und ausgeglichen miteinander spielen können. Spiel macht Spass und ist aufregend – das Erregungslevel steigt. Viele Hunde sind schnell aufgeregt, was dazu führen kann, dass sie die Zeichen des anderen übersehen. Sich zurückzunehmen fällt ihnen dann besonders schwer. Hunde haben verschiedene Vorlieben für bestimmte Spielarten – während der eine wildes Raufen liebt, bevorzugt der andere vielleicht schnelle Rennspiele oder Maulfechten. Diese Unterschiede können das Zusammenspiel erschweren. Deshalb ist es sinnvoll, ein wachsames Auge auf die Spieleinheiten deines Hundes zu haben. Leite ihn, indem du ihm zeigst, was er gut macht, und greife ein, wenn er Unterstützung braucht. So kannst du ihm helfen, freundlich mit anderen Hunden zu interagieren und positive Erfahrungen zu sammeln.
Typische Zeichen für Spiel:
Weiche Bewegungen
Lockere Körperhaltung
Spielgesicht
Playbow
Regelmässige Pausen
Rollenwechsel
Self-Handicapping
Anzeichen für Anspannung:
Steife Bewegungen
Hohe Körperspannung
Angespannte Mimik
Plötzliches Einfrieren
Hochkampfstellung
Kopf auflegen
Diese Zeichen helfen beim Einschätzen. In der Interaktion zwischen Hunden gibt es oft Situationen mit erhöhter Aufregung. Wichtig ist, dass du dir die gesamte Körpersprache deines Hundes im Kontext anschaust. So lernst du, wann er deine Unterstützung braucht.
Wechselspiel und Pausen: Gute Freunde nehmen Rücksicht
Bei echtem, freudigem Spiel werden meist die Rollen immer wieder getauscht, sodass kein Hund dauerhaft in der unterlegenen Position bleibt. Wenn ein Hund übermässig bedrängt wird und keine Möglichkeit zum Ausweichen hat, kann das Spiel kippen. Bei einem entspannten Spiel nehmen die Hunde Rücksicht aufeinander und nehmen sich zurück, wenn der andere die Interaktion verlangsamt oder unterbricht.
Pausen sind ein wichtiges Zeichen. Sie sorgen für Entspannung und senken das Erregungslevel. Je höher die Aufregung, desto schwerer fällt es den Hunden oft Pausen einzulegen. Fehlen diese Pausen oder wirkt ein Hund zunehmend angespannt, ist es Zeit einzugreifen.
Wie du merkst, braucht es etwas Übung, um die Körpersprache der Hunde zu verstehen. Je schneller du deinen Hund lesen kannst, desto besser kannst du Situationen einschätzen. Die Mischung aus Körpersprache, Lautäusserungen und wechselseitigen Rollen gibt dir einen guten Hinweis darauf, ob es sich um echtes Spiel handelt. Indem du genau beobachtest, kannst du frühzeitig eingreifen und für positive Interaktionen sorgen. So bleibt das Toben ein Vergnügen – für Mensch und Hund!